Das geht auch ohne religiöse Motivation und auch bei schlechtem Wetter. Eine Wanderung von Idar-Oberstein nach Bingen am Rhein. Bei uns waren es am Ende gut 150 KM zu Fuß. Diesmal sogar mit Gepäck. Also Rucksack auf und los geht´s. Laut Wegbeschreibung soll die erste Etappe auch gleich die schwierigste sein. Es wird empfohlen diese auf 2 Tage zu verteilen, was wir dann auch getan haben und so war der erste Tag auch nicht der Schwierigste. Aber dazu gleich mehr. Wir waren auf der Suche nach einem abgelegenen Wanderweg, den man über mehrere Etappen gehen kann. Weit weg vom Trubel der Städte raus in die Natur. Nur pilgern bzw. wandern wollten wir aber auch nicht, deswegen haben wir in Bad Sobernheim 3 Nächte in einem Wellness Hotel verbracht. Aus diesem Grund sind wir zu Beginn der Wanderung auch nach Bad Sobernheim gefahren, um dort das Auto zu parken. Von da ging es dann mit dem Zug nach Idar-Oberstein und direkt auf den Pilgerweg.

Ein freundlicher Regen hat uns direkt mal geerdet. Aber Wandern bei Regen ist im Wald am schönsten, und Wald gab es auf der ersten Etappe auch reichlich. Der erste Ort zur Übernachtung war Fischbach. In einem kleinen Gasthaus mit 80er Jahre Charme gab es nicht nur ein Bettchen, sondern auch noch was zum Essen.

Am nächsten Tag ging es weiter nach Herrstein. Wieder durch viel Wald, und wunderschöne Landschaften die mit ihren sanft geschwungenen Hügeln oft an die Toskana erinnerte, nur mit einer anderen Vegetation.

Bertin und Frau Maus im Regen

Die Geschichte der Hildegard von Bingen zieht sich wie ein roter Faden durch den gesamten Urlaub. Beeindruckend, was diese Frau vor gut 850 Jahren schon alles so herausgefunden hat. Gerade dann, wenn man durch wilde Natur und ganz kleine Dörfchen wandert fühlt man sich oft in der Zeit zurückversetzt. Man kann sich in etwa vorstellen wie die Menschen im Mittelalter in dieser Gegend gelebt haben.

Die nächste Etappe führte uns von Herrstein nach Kirn. Wir kommen ins Nahetal. Da wir gerne guten Wein trinken, kommt uns das sehr gelegen, denn die Nahe ist ein wirklich gutes Anbaugebiet für Wein. Sicher nicht so populär wie die Mosel, aber mindestens genauso gut. Und so soll es dann auch erstmal weitergehen. Die nächste Etappe von Kirn nach Monzingen war wieder etwas länger. Nach gut 20 KM sind wir hungrig und durstig in der nächsten Unterkunft angekommen. Das Weingut von Holger Alt. Empfangen wurden wir von seiner Frau Nicole. Eine tolle Gastgeberin, die uns auch gleich mit dem nötigsten versorgt hat. Grauburgunder! Den müsst ihr einfach haben. Hier könnt ihr einkaufen: weingut-alt.de

Es wird Zeit für eine kleine Wanderpause. Und so steht auf unserem Plan nun Bad Sobernheim. Die Tour dort hin sind gerade mal 9 KM. Da bleibt genug Zeit um mit dem Auto (haben wir ja in Bad Sobernheim geparkt) kurz zurück zum Weingut von Holger und Nicole Alt zu fahren, um ein paar Flaschen vom guten Grauburgunder einzukaufen. Jetzt aber ab ins Wellness Hotel. 3 Nächte bei Bollant´s. Wellness Fans kennen das Hotel ganz bestimmt.

Gut erholt geht es wieder auf dem Hildegard von Bingen Pilgerweg. Die 6. Etappe führt uns nun von Bad Sobernheim nach Schlossböckelheim. Gleich mal über 20 KM, sind ja gut erholt. Die Landschaft verändert sich wieder. Der Naturpark Soonwald/Nahe bietet romantische Flusslandschaften. Neben der Nahe gibt es hier auch den Glan, der in die Nahe fließt. Die Übernachtung in Schlossböckelheim war ein bisschen abenteuerlich aber völlig ok. Warum Abenteuer? Das erzähle ich euch gerne bei einem Fläschchen Grauburgunder. Jetzt geht´s erstmal weiter. Bis Bingen haben wir noch einiges vor uns. Die 7. Etappe führt uns an einem Sonntagmorgen nach Braunweiler. Erstmal geht´s ordentlich bergauf. Aber die Anstrengungen werden mit fantastischen Aussichten belohnt. Wieder verändert sich die Landschaft. Mehr Wiesen und Felder, weniger Weinberge.

Die Geschichte der Hildegard von Bingen bleibt. Es folgt die vorletzte Etappe die eigentlich bis Stromberg geht. Da es gut 3 KM davor in Schindeldorf ein großartiges Hotel gibt, haben wir uns entschlossen dort zu übernachten. Damit war uns aber auch klar, dass wir am nächsten Tag 3 KM mehr laufen müssen. Also stehen auf der letzten Etappe gut 23 KM bis Bingen am Rhein auf dem Plan. Am Ende war es unsere längste Etappe mit 26 KM. Erschöpft, begeistert und stolz auf unsere Leistung gab es eine letzte Übernachtung in Bingen. Was für eine wundervolle Erfahrung. Besonders wenn man nach all den Kilometern am Rhein ankommt. Das ist einfach beeindruckend, genauso wie die Geschichte der Hildegard von Bingen, die uns den ganzen Urlaub über begleitet hat. Aber die könnt ihr ja bei Wikipedia nachlesen oder selbst einmal den Pilgerweg gehen.

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